Auch Gedenkverweigerung kann nationalistisch sein
Mittwoch, 25. Mai 2016 | ||
Der europäische Weg kann nur darin bestehen, dass man sich gegenseitig die eigenen Geschichten erzähltDie einstündige Aussprache im Deutschen Bundestag über die Konzeption 2016 für den Kultur-Paragraphen 96 des Bundesvertriebenengesetzes am 29. April 2016 offenbarte gravierende Unterschiede zwischen Regierung und Opposition im Hinblick auf die Bewertung der Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa „als den vielleicht gefährdetsten Teil unserer Kultur“ (Bernd Fabritius). Von einer gemeinsamen Erinnerungskultur kann im Deutschen Bundestag keine Rede sein. Linke und Grüne tendieren nach wie vor dazu, mit Ausflüchten um die Stichworte Internationalisierung und Europäisierung die Erinnerung an das Schicksal der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge wegzudiskutieren. Der jahrzehntelange Friedensbeitrag der Vertriebenen, ihre aktive und in Mittel- und Osteuropa anerkannte Rolle bei der Verständigung und Versöhnung Deutschlands mit seinen östlichen Nachbarn werden nicht gesehen oder gar geleugnet. Es herrscht eine erstaunliche Unkenntnis bzw. hartnäckiges Unverständnis historischer Zusammenhänge, die dazu führen, dass merkwürdige Forderungen gestellt werden. So sollen nach Auffassung der Partei Die Linke andere Opfergruppen wie die Sinti und Roma in die Konzeption 2016 aufgenommen und die parallel laufenden Ansätze von DAAD, Goethe-Instituten etc. mit der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung zusammengeführt werden. Klaus Weigelt (KK) |
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