„Und so ist es nämlich auch gewesen“
In Johannes Bobrowskis „Levins Mühle. 34 Sätze über meinen Großvater“ stehen viele Sätze über und für uns – ein Leseerlebnis
Die Handlung ist hinter- und abgründig und vielschichtig. Der Vordergrund ist leicht skizziert: Dem reichen deutschen Mühlenbesitzer Johann, im Roman der Großvater, dem Johannes Bobrowski 34 Sätze widmet, ist der jüdische Leo Levin ein Dorn im Auge, weil der auch eine Mühle in Neumühl besitzt, an der Struga, einem Nebenfluss der Drewenz, unterhalb der Mühle des Großvaters. Sie ist einträglicher, weil Levin den armen Bauern ihr Korn direkt abkauft und das Mehl vermarktet, während der Großvater Korn von polnischen Lohnarbeitern mahlen lässt. Das Geschäftsmodell Handelsmühle erweist sich dem der Lohnmühle überlegen.
Klaus Weigelt (KK) |
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„Diese Geschichte von den Deutschen und den Polen und dem Juden Levin …, die übrigens auch um Osterode herum … oder um Pultusk herum oder noch weiter nördlich … spielen könnte, oder die Geschichte könnte auch im Lettischen spielen …, so eine Geschichte ist das.“
Bild: Wikimedia Commons
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